Normalerweise müsste kein Studierender während seines Studiums in Deutschland arbeiten. Aber in der realen Welt muss man oft Geld verdienen, um sich Studiengebühren, Lebenshaltungskosten und kleinen Luxus leisten zu können. Deswegen ist es in Deutschland normal, dass Studierende oft kleine Jobs während der Semesterferien und während des Semesters haben. Wenn du mit dem Gedanken spielst, auch ein bisschen zu arbeiten, wirst du recht leicht eine Arbeit finden. Aber es gibt einige Dinge, die internationale Studierende wissen müssen. Lass uns also einen Blick auf die Regeln und Möglichkeiten für Studentenjobs in Deutschland werfen und dir helfen, einen gut bezahlten Job zu finden, der guten Uni-Leistungen aber nicht im Wege steht.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind die grundlegenden Regeln für internationale Studierende, die in Deutschland arbeiten wollen
- Wie finden internationale Studierende eine Arbeit in Deutschland?
- Welche Art von Studentenjobs kann ich in Deutschland erwarten?
- Verständnis für die verschiedenen Arten von Studierendenjobs in Deutschland
Dazu passend
Was sind die Grundregeln für das Arbeiten ausländischer Studierenden in Deutschland
Es gibt viele Beschäftigungsmöglichkeiten für ausländische Studierende in Deutschland, aber es ist nicht völlig frei wählbar. Es gelten einige Regeln, die Arbeitssuchende beachten müssen.
Vor allem dürfen Studierende nur 20 Stunden pro Woche arbeiten, bevor sie Zahlungen an die deutsche Sozialversicherung leisten müssen. Außerdem gibt es Unterschiede zwischen den Regeln für Studierende aus der EU und dem Europäischen Wirtschaftsraum und denen, die aus dem Rest der Welt kommen. Wenn du von außerhalb der EU/EWR kommen, kannst du entweder 120 volle Tage oder 240 halbe Tage pro Jahr arbeiten (ein voller Tag ist definiert als 8 Stunden). Praktika zählen, auch wenn sie unbezahlt sind, obwohl viele Forschungs- und Lehrtätigkeiten innerhalb von Universitäten nicht abgedeckt sind. Das ist praktisch für Studierende nach dem Studium, die ein wenig zusätzliches Geld brauchen. Stelle jedoch sicher, dass du dich bei der Ausländerbehörde anmeldest, wenn du einen Forschungsjob annimmst. Auf diese Weise wird deine Arbeit nicht von der jährlichen Gesamtsumme abgezogen.
Für die Arbeit für alle Studierenden gelten Verdienstgrenzen. Wenn du weniger als 450 € pro Monat verdienst, bleibt dein Einkommen unversteuert, aber oberhalb dieser Grenze fallen Einkommenssteuern an. Studierende werden nicht wie normale Arbeitnehmer behandelt, wenn sie über dieser Grenze verdienen und müssen keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen. Allerdings müssen sie möglicherweise Krankenversicherungsbeiträge zahlen, wenn sie die Schwelle überschreiten (obwohl viele Studierenden ihren besonderen Krankenversicherungsstatus behalten). Und sie müssen auch einen Rentenbeitrag zahlen, der mit dem monatlichen Einkommen steigt und bei 850 € pro Monat 9,45 % erreichen kann. Die zusätzlichen Kosten können also dazu führen, dass höhere Gehaltsstufen teurer sind als kürzere Arbeitszeiten – was Studierende dazu ermutigt, sich auf ihr Studium zu konzentrieren. Dies variiert jedoch von Job zu Job, also sei dir über dein Einkommen im Klaren, bevor du eine Stelle annimmst.
Diese Beschäftigungsregeln gelten für Inhaber:innen eines Studentenvisums. Wenn du für eine Sprachqualifikation studierst, hast du möglicherweise noch kein Visum. In diesem Fall sind deine Beschäftigungsmöglichkeiten eingeschränkter, also achte darauf, dass du genug Geld zur Verfügung hast, um dich während deines Kurses zu versorgen. Außerdem gibt es besondere Regeln für Freiberufler:innen und Selbstständige. Diese Tätigkeiten sind nur für EU/EWR-Studierende möglich. Wenn du von außerhalb dieser Regionen kommst, sind konventionelle Jobs die einzige Option.
Wie finden internationale Studierende Arbeit in Deutschland?
Nachdem wir die rechtlichen Bedingungen geklärt haben, lass uns einen Blick darauf werfen, wie du tatsächlich deinen idealen Studentenjob findest. Es gibt ein paar Möglichkeiten, nach Jobs zu suchen. Schau sie dir alle an um möglichst viele Optionen zu finden.
Viele Studierende finden Gelegenheitsjobs in Restaurants, Geschäften oder Bars, indem sie sich in ihrer Nachbarschaft umsehen. In deutschen Städten ist es wie überall. Stellenanzeigen hängen regelmäßig in Schaufenstern und Aushängen, aber auch Zeitungen sind immer populär für Anzeigen.
Es gibt aber auch spezielle Websites für Studierende, was einfacher und zeitsparender ist, als Schaufenster mit Ausschreibungen zu finden. Studentjob.de listet speziell für Studierende ausgeschriebene Stellen in Hochschulstädten im ganzen Land auf. Du kannst die Sprachsuche auch auf Englisch umstellen, um es einfacher zu machen, falls dein Deutsch nicht ausreicht um alles zu verstehen. Möglicherweise findest du sogar spezielle Jobs die jemanden in deiner Muttersprache suchen. Außerdem gibt es die Jobbörse – eine große Jobbörse, die vom deutschen Staat betrieben wird. Beide Seiten sind eine wirklich gute Quelle zum Finden eines Jobs.
Vielleicht kannst du aber auch innerhalb deiner akademischen Einrichtung arbeiten. Am besten fragst du die Tutoren, an wen du dich wenden kannst und welche Stellen verfügbar sind. Die meisten Universitätsabteilungen haben Aushänge mit den aktuell ausgeschriebenen Stellen. Und denk daran: Diese Stellen werden wahrscheinlich nicht auf Ihr Jahreskontingent angerechnet, so dass du in den Semesterferien noch mehr arbeiten darfst.
Welche Art von Studentenjobs kann ich in Deutschland erwarten
Gehaltsstarke Jobs, die der erste Schritt auf einer lukrativen Karriereleiter sind, findest du vermutlich eher nicht. So funktioniert das System der studentischen Beschäftigung in Deutschland nicht, und die wenigsten Bewerber:innen finden eine gut bezahlte Arbeit neben dem Studium. Stattdessen ist die studentische Arbeit als Ergänzung zur akademischen Arbeit gedacht, die den Studierenden hilft, während ihres Studiums finanziell über die Runden zu kommen. Das ist aber kein Grund, warum eine Werkstudententätigkeit langweilig oder ausbeuterisch sein sollte. Es gibt viele gute Möglichkeiten, wie und wo Student:innen arbeiten können.
Die häufigsten Jobs, die internationale Studierende in Deutschland zur Verfügung stehen, sind die sogenannten „Nebenjobs“. Dazu gehören Tätigkeiten wie Kinderbetreuung oder Nachhilfeunterricht (Englischunterricht für Kinder ist eine stark gefragt). Aber auch Kellnern, die Arbeit im Gastgewerbe bei Großveranstaltungen und Partys, arbeiten an Messeständen oder einfache Tätigkeiten im Einzelhandel können dazu gehören. Viele dieser Jobs sind nicht sonderlich gut bezahlt, können aber eine hervorragende Möglichkeit sein, Deutsche zu treffen und die Sprache zu lernen.
Die andere wichtige Form der Beschäftigung sind Aufgaben innerhalb deiner akademischen Einrichtung. Dies beinhaltet oft die Arbeit als wissenschaftliche/r Mitarbeiter:in für leitende Akademike:innenr oder Projektteams, kann aber auch die Arbeit in Bibliotheken, Fundraising oder sogar die Durchführung von Lehraufgaben beinhalten. Diese Jobs können ein wertvoller Teil deines akademischen Wachstums sein und helfen, deinen Abschluss zu ergänzen. Und sie bieten auch großartige Vernetzungsmöglichkeiten für diejenigen, die eine Karriere in der deutschen Wissenschaft anstreben
Die verschiedenen Arten der studentischen Arbeit in Deutschland verstehen
Mini-Jobs
Auch bekannt als Nebenjobs, sind Minijobs eine besondere Kategorie im deutschen Beschäftigungssystem. Entwickelt, um den Arbeitsmarkt „flexibler“ zu machen, damit Arbeitgeber die Arbeitskräfte einstellen können, die sie brauchen, sind Minijobs mit einem maximalen monatlichen Gehalt von 450 € (5400 € pro Jahr) verbunden. Dafür ist dieses Einkommen einkommensteuerfrei. Es gibt auch eine ähnliche Kategorie von „kurzfristigen Jobs“, die weniger als drei Monate oder 70 Arbeitstage dauern (bei einem 5-Stunden-Tag). Sie kommen für Studierende in der Regel nicht in Frage, da sie sich auf die Semester konzentrieren müssen, könnten aber während der langen Sommerferien passen. Genau wie Minijobs werden sie nicht besteuert, solange sich die Arbeitnehmer:innen innerhalb der gesetzlichen Richtlinien bewegen.
Praktika
Viele Studierende in Deutschland machen Praktika, um sich auf die Arbeitswelt vorzubereiten und Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Wenn sie länger als 3 Monate dauern, müssen Praktika bezahlt werden, kürzere Stellen können aber auch unbezahlt sein. In beiden Fällen werden die geleisteten Stunden auf dein Jahresarbeitskontingent angerechnet. In der Regel werden Praktika über deine akademische Einrichtung vermittelt, die über eine Vermittlungsstelle, die Studierenden und Arbeitgeber:innen zusammenbringt.
Studierendenjobs
n manchen Fällen sind Studentenjobs mit Minijobs gleichzusetzen (wenn sie in Teilzeit ausgeübt werden und weniger als 450 € im Monat zahlen). Das muss aber nicht der Fall sein. Es ist nicht schwer, eine Teilzeitbeschäftigung zu finden, die mehr als diesen Betrag zahlt, und auch akademische Stellen werden im Allgemeinen nicht als Minijobs eingestuft. Geh nicht davon aus, dass deine studentische Nebentätigkeit unversteuert ist. Lass dich stattdessen bei der Bewerbung beraten und achte darauf, dass du dir einen Job aussuchst, der nicht zu schlecht bezahlt ist, zu deinem Studium passt und gleichzeitig Spaß macht.
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Letztes Update: März 28, 2023