Ein Unternehmen in Deutschland als Ausländer gründen

Vikas Bhadoria
9. Dezember 2024
6 Minuten
Geschäftsinhaber mit Laptop lächelt in die Kamera

In Deutschland als Internationaler ein Unternehmen zu gründen, kann sich herausfordernd anfühlen, aber mit dem richtigen Wissen und der richtigen Vorbereitung ist es möglich. Deutschland ist bekannt für seine starke Wirtschaft, transparente Vorschriften und ausgezeichnete Unterstützung für Unternehmer. Egal, ob du als Freiberufler arbeiten, ein Unternehmen gründen oder in ein neues Projekt investieren möchtest, das Verständnis der erforderlichen Schritte spart dir Zeit und Stress.

Die Visabestimmungen für die Unternehmensgründung in Deutschland verstehen

Wenn du aus der EU, der Schweiz oder Norwegen kommst, benötigst du kein spezielles Visum, um dein Unternehmen zu gründen. Andere Internationale müssen jedoch ein paar Schritte unternehmen, um ihren Weg zum Unternehmertum zu sichern.

Visabestimmungen für Selbstständige

Wenn du in Deutschland selbstständig sein möchtest, musst du eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit beantragen (Aufenthaltserlaubnis zur Ausübung einer selbständigen Tätigkeit). Diese Art von Visum ist perfekt für Unternehmer und Kleinunternehmer.

Du kannst eine Aufenthaltserlaubnis für Selbstständige als Unternehmer in Deutschland erhalten, wenn:

  • Ein wirtschaftliches Interesse oder eine regionale Nachfrage nach deinem Produkt oder deiner Dienstleistung besteht.
  • Dein Unternehmen voraussichtlich positive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben wird.
  • Du die Ausführung deiner Geschäftsidee durch dein eigenes Kapital oder ein Darlehen finanzieren kannst.
  • Du einen Nachweis über eine ausreichende Altersvorsorge hast, wenn du älter als 45 Jahre bist.

Du musst deiner lokalen Ausländerbehörde auch deinen Businessplan, einen Nachweis über deinen Krankenversicherung-Schutz und eine offizielle Gewerbeanmeldung vorlegen.

Die Aufenthaltserlaubnis wird in der Regel für maximal 3 Jahre erteilt. Danach kannst du eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis beantragen, wenn dein Unternehmen erfolgreich war.

Wesentliche Schritte zur Anmeldung deines Unternehmens in Deutschland

Egal wie klein dein Unternehmen ist, du musst es bei einem Gewerbeamt anmelden. Die Gewerbeanmeldung in Deutschland variiert je nach Art und Standort deines Unternehmens leicht. Das Verständnis dieser Schritte hilft dir, deinen Zeitplan und dein Budget effektiv zu planen.

Wähle deine Unternehmensstruktur (Freiberufler vs. Gewerbe)

Du musst zuerst entscheiden, ob du Freiberufler (Freiberufler) bist oder ein Gewerbe betreibst (Gewerbe). Freiberufler haben in der Regel weniger Anmeldeauflagen, während Gewerbetreibende sich beim örtlichen Gewerbeamt anmelden müssen.

Du giltst als Freiberufler, wenn du selbstständig mit besonderen Qualifikationen bist und deine Dienstleistungen verkaufst. Dazu gehören IT-Fachleute, Künstler, Buchhalter, Architekten und Anwälte, die selbstständig sind. Lies hier mehr über den Prozess, Freiberufler in Deutschland zu werden hier.

Wenn du hingegen ein Gewerbe, eine wirtschaftliche Tätigkeit mit der Absicht der langfristigen Gewinnerzielung ausübst, giltst du als Gewerbetreibende. In diesem Fall bist du verpflichtet, dein Gewerbe beim Gewerbeamt anzumelden.

Erstelle einen umfassenden Businessplan

Businessplan-Checkliste auf Papier

Du musst deinen Businessplan fertigstellen, bevor du dein Visum für Selbstständige beantragst, da dies eine entscheidende Voraussetzung ist. Wenn du dabei Hilfe benötigst, solltest du zuerst deine Geschäftsidee konkretisieren. Frag dich:

  • Was möchtest du verkaufen? Ist es ein Produkt oder eine Dienstleistung?
  • Wie sieht der Markt für dieses Produkt/diese Dienstleistung in deiner Region aus?
  • Wie müsste die Preisgestaltung aussehen, damit du Gewinn machst?

Dein Businessplan muss detailliert sein und Marktforschung, Finanzprognosen und Wettbewerbsanalysen enthalten. Er sollte auch darlegen, welche Struktur oder Rechtsform dein Unternehmen hat, egal ob du ein Einzelunternehmen oder eine Kapitalgesellschaft gründest. Wichtige Bestandteile deines Businessplans sind:

  • Zusammenfassung
  • Unternehmensbeschreibung
  • Leitbild und Vision
  • Marktanalyse und Wettbewerbsumfeld
  • Unternehmensstruktur
  • Dienstleistungen oder Produkte
  • Geplante Vertriebs- und Marketingmaßnahmen
  • Aktuelles Kapital und Ressourcen
  • Finanzprognosen

Dies kann dir helfen, genau zu bestimmen, was du verkaufen wirst und welchen Wert es bietet, und dir helfen, einen Fahrplan für deine zukünftigen Ziele auf deinem Weg zum Unternehmertum zu erstellen.

Die Wahl der richtigen Rechtsform

Deutschland bietet verschiedene Rechtsformen für Unternehmen. Die häufigsten sind:

  • Einzelunternehmen: Geeignet für kleine Unternehmen mit einem einzigen Inhaber.
  • Personengesellschaft: Umfasst offene Handelsgesellschaften (OHG) und Kommanditgesellschaften (KG).
  • Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH): Eine beliebte Wahl für viele Unternehmer aufgrund ihres beschränkten Haftungsschutzes.
  • Unternehmergesellschaft (UG): Auch bekannt als “Mini-GmbH”, benötigt sie weniger Startkapital.
  • Aktiengesellschaft (AG): Geeignet für größere Unternehmen mit erheblichem Kapitalbedarf.

Wähle und reserviere deinen Firmennamen

Dein Firmenname muss einzigartig sein und den deutschen Vorschriften entsprechen. Außerdem darf der Firmenname Kunden nicht über deine Geschäftsaktivitäten täuschen oder Verbindungen zu bestehenden Unternehmen suggerieren.

Es wird empfohlen, sich vor der endgültigen Festlegung bei der örtlichen Industrie- und Handelskammer (IHK) zu erkundigen. Du kannst Namen während des Registrierungsprozesses bis zu 6 Monate lang reservieren. Wenn du dir die Zeit nimmst, dies richtig zu machen, sparst du dir Stress während des Registrierungsprozesses.

Melde dein Gewerbe offiziell an

Die Anmeldung deines Gewerbes ist Pflicht und markiert offiziell deinen rechtlichen Einstieg in die deutsche Geschäftslandschaft. Du musst die Anmeldung bei deinem örtlichen Gewerbeamt (Gewerbeamt) vornehmen. Es ist wichtig, dass du dein Gewerbe entweder vor dem Start oder gleichzeitig mit dem Start anmeldest.

Je nach Stadt kannst du dies entweder online oder persönlich tun. Du benötigst folgende Dokumente, um dein Gewerbe anzumelden:

  • Ausgefülltes Gewerbeanmeldeformular
  • Gültiger Reisepass
  • Gültige Aufenthaltserlaubnis (z. B. zur Selbstständigkeit oder zum Daueraufenthalt)
  • Nachweis der Geschäftsadresse (Mietvertrag oder Bestätigungsschreiben)
  • Je nach Tätigkeit zusätzliche Genehmigungen oder Lizenzen (z. B. für Restaurants oder Handwerk)

Die Anmeldegebühr liegt in der Regel zwischen 20 und 60 €, abhängig von deiner Stadt. Nach der Registrierung erhältst du deinen Gewerbeschein, der dir offiziell erlaubt, dein Gewerbe zu betreiben.

Sobald du genehmigt wurdest und dein neues Gewerbe angemeldet ist, wirst du automatisch Teil der örtlichen Industrie- und Handelskammer in deiner Region, die Unternehmen unterstützt, um ihren Erfolg sicherzustellen.

Benachrichtige das Finanzamt (Finanzamt)

Nachdem du dein Gewerbe angemeldet hast, musst du als Nächstes das für dich zuständige Finanzamt informieren. Dies sollte innerhalb eines Monats nach Aufnahme deiner Geschäftstätigkeit erfolgen. In den meisten Fällen kannst du diesen Schritt online erledigen, indem du einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllst.

Nach der Bearbeitung stellt das Finanzamt deinem Unternehmen eine Steuernummer aus, die für Rechnungen und Steuererklärungen erforderlich ist. Ohne diesen Schritt kannst du Kunden in Deutschland nicht legal Rechnungen stellen.

Eröffne ein Geschäftskonto

Ein wichtiger Schritt bei der Gründung deines Unternehmens in Deutschland ist die Eröffnung eines Bankkontos, das für dein Unternehmen bestimmt ist. Hier lagerst du dein Startkapital und alle Kredite, die du für dein Unternehmen aufgenommen hast. Diesen Schritt unternimmst du, nachdem dein Visum und deine Gewerbeanmeldung genehmigt wurden.

Wenn dein Unternehmen wächst und du mehr Mitarbeiter einstellen musst, ist dies auch eine einfache Möglichkeit, Mitarbeiter oder Honorare für Auftragsarbeiten zu bezahlen, die du vergibst.

In den meisten Fällen benötigst du deine Gewerbeanmeldung (Gewerbeschein), Steueridentifikationsnummer, Ausweisdokumente und einen Nachweis der Geschäftsadresse, um ein Geschäftskonto zu eröffnen.

Anforderungen nach der Gewerbeanmeldung

Nach der Registrierung gibt es noch laufende Verpflichtungen, die du beachten musst, um als Unternehmer in Deutschland gesetzeskonform zu bleiben. Wenn du dich über diese Verpflichtungen informierst, schützt du dein Unternehmen und deinen persönlichen Rechtsstatus.

Versicherungspflichten für Unternehmen

In Deutschland sind bestimmte Versicherungsarten je nach Unternehmensstruktur und Branche obligatorisch, während andere zum Schutz von dir und deinem Unternehmen dringend empfohlen werden. Die wichtigsten Versicherungen, die du in Betracht ziehen solltest, sind:

  • Krankenversicherung: Alle Einwohner Deutschlands müssen eine Krankenversicherung haben, entweder eine gesetzliche oder eine private. Wenn du selbstständig bist, musst du dich selbst darum kümmern.
  • Betriebshaftpflichtversicherung (Berufshaftpflichtversicherung): Diese deckt Schäden ab, die durch das Unternehmen Dritten zugefügt werden, einschließlich Personenschäden und Sachschäden, die während einer Geschäftstätigkeit entstehen.
  • Vermögensschadenhaftpflicht (Vermögensschadenhaftpflicht): Diese schützt dich, wenn einem Kunden durch Fehler in deiner Arbeit ein finanzieller Schaden entsteht. Sie ist dringend für Berater, IT-Freiberufler und Dienstleister zu empfehlen.
  • Rechtsschutzversicherung für Unternehmen (Firmenrechtsschutzversicherung): Diese hilft, die Anwaltskosten zu decken, wenn du Streitigkeiten hast, zum Beispiel mit Kunden, Vermietern oder Lieferanten. Sie stellt auch sicher, dass du kompetente juristische Unterstützung erhältst.

Buchhaltung einrichten

Deutschland hat strenge Regeln für die Buchhaltung und Steuererklärungen. Die Steuerbehörden benötigen detaillierte Aufzeichnungen und regelmäßige Finanzberichte. Du musst detaillierte Aufzeichnungen über alle Geschäftsvorgänge führen, einschließlich Quittungen, Rechnungen und Kontoauszüge.

Viele internationale Unternehmer ziehen es vor, professionelle Buchhalter oder einen Steuerberater (Steuerberater) zu beauftragen, um die Buchhaltung zu erledigen und die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen.

Kosten für die Unternehmensgründung in Deutschland für Ausländer

Die Gründung eines Unternehmens in Deutschland ist mit einmaligen und laufenden Kosten verbunden. Die Gesamtkosten hängen von der gewählten Unternehmensstruktur, dem Standort und dem Grad der professionellen Unterstützung ab, aber es hilft, dein Budget im Voraus zu planen.

Behördengebühren und Registrierungskosten

Die staatlichen Gebühren und Registrierungskosten sind im Vergleich zur Gesamtinvestition relativ gering:

  • Gewerbeanmeldung (Gewerbeanmeldung): Normalerweise zwischen 20 und 60 €, abhängig von deiner Stadt.
  • Eintragung ins Handelsregister (Handelsregister): Zwischen 150 und 300 €, erforderlich für GmbH- oder UG-Strukturen.
  • Beantragung einer Steuernummer: Normalerweise kostenlos.
  • Kammermitgliedschaften: Die meisten Unternehmen müssen entweder der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK) beitreten. Die Gebühren beginnen in der Regel bei 150 € pro Jahr, aber kleine Unternehmen erhalten oft ermäßigte Sätze.

Notar- und Rechtsdienstleistungskosten

Professionelle Dienstleistungen machen einen erheblichen Teil der Gründungskosten aus, insbesondere bei komplexen Unternehmensstrukturen:

  • Notartermin: Unerlässlich für die Gründung einer GmbH oder UG, wobei die Gebühren je nach Komplexität zwischen 300 und 600 € liegen.
  • Stammkapital: Eine GmbH erfordert ein Minimum von 25.000 € (wobei 12.500 € im Voraus bezahlt werden), während eine UG bereits mit 1 € gegründet werden kann. Dies ist keine Gebühr, sondern Geld, das als Betriebskapital in deinem Unternehmen verbleibt.
  • Rechts- oder Beratungsdienstleistungen: Wenn du einen Anwalt, Steuerberater oder Unternehmensberater beauftragst, rechne mit 100 bis 300 € pro Stunde. Einige Unternehmer wählen Pauschalpakete für die rechtliche Gründung.

Laufende Kosten für den Geschäftsbetrieb

Zu den monatlichen Betriebskosten gehören Versicherungen, Buchhaltung, Bankgebühren und Compliance-bezogene Ausgaben. Diese wiederkehrenden Kosten liegen typischerweise zwischen 300 und 1.500 € monatlich für kleine Unternehmen, abhängig von der Komplexität und den benötigten professionellen Dienstleistungen. Die Budgetierung dieser Ausgaben gewährleistet einen reibungslosen Geschäftsbetrieb.

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